Donnerstag, 24. Juli 2014

Schöne Ferien

Wir wünschen allen Eltern, Erziehern und Kindern schöne Ferien und freuen uns auf ein Wiedersehen am 18. August...




Artikel in der Kirchenzeitung

Und noch ein Artikel aus der Kirchenzeitung




Artikel im Blickpunkt

Und noch ein interessanter Artikel aus dem "blickpunkt"


Wir sind in der Zeitung...

Anlässlich unserer Einweihung berichteten verschiedene Zeitungen über unseren Inklusionskindergarten und dem dahinterstehenden Konzept...

Artikel der Aktion Mensch 

Die Trommeln mussten laut sein!
 

Eine bärenstarke Gemeinschaft. Aus Eltern, Erzieherinnen und Erziehern, Verbänden, Unternehmen, Stiftungen, Kirche. Sie haben in Bonn-Bad Godesberg etwas auf die Beine gestellt, das manche für unmöglich gehalten haben.



Feierliche Eröffnung: Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch mit Kita-Leiterin Sonja Aengenvoort, Dechant Dr. Wolfgang Picken (r.) und Kindern der Inklusionskita


Der alte Kindergarten in der Anhalter Straße sollte geschlossen werden. Ein veralteter Bau, für den es keine Zukunft zu geben schien. Doch da waren einige dagegen. Und weil man sich große Ziele setzen soll, nahmen sie sich vor: Wir erhalten nicht nur die Einrichtung, sondern wir machen daraus die erste Bonner Inklusions-Kita.
Einer dieser Leute war Dechant Wolfgang Picken, Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Andreas und Evergislus. Wer ihm nur kurz begegnet, merkt schon: Seine Energie hat etwas Infektiöses. Wegducken wird schwierig. Ähnlich aktionsgeladen sind die Anwohner, die in der Bürgerstiftung Rheinviertel engagiert sind. Zusammen mit den Eltern der Kinder aus der alten Kita machten sie sich auf den Weg. Suchten Sponsoren, warben Spenden ein, trommelten, was die Felle halten. Und die Trommeln mussten laut sein. Schließlich waren 1,7 Millionen Euro nötig, um den Traum von der Inklusions-Kita zu verwirklichen. Unter einer Reihe von Unterstützern stellte die Aktion Mensch 110.000 Euro für Bau und Einrichtung zur Verfügung.


Als der Traum langsam Gestalt annahm, mussten Kinder und Mitarbeiter in Container umziehen. Väter bauten nebenan einen Sandkasten, damit es so etwas wie ein Außengelände gab. Die Kinder bemalten Backsteine vom abgerissenen Bau und verkauften sie. Eltern übernahmen zeitweise selbst die Betreuung, damit das Kita-Team sich auf die neuen Aufgaben vorbereiten konnte. Sie waren als Möbelpacker im Einsatz, betrieben und betreiben ein Internet-Blog, um für ihr Konzept zu werben. Jetzt, am Samstag, war Einweihung. Feierlich, mit allem Zipp und Zapp und Oberbürgermeister und stolzen Gesichtern. 


Die Unsicherheit ist verschwunden. Es ist ein Tag, an dem Sonja Aengenvoort kaum zum Durchschnaufen kommt. Aber das kennt sie schon. Die Kita-Leiterin musste nicht nur Aus- und Einzug organisieren, den Betrieb am Laufen halten. Sie musste auch einige Überzeugungsarbeit leisten. „Anfangs gab es bei den Kollegen viel Unsicherheit. Kann ich das? Will ich das? Diese Fragen kamen oft.“ Das Team hat viele Gespräche geführt, Fortbildungen absolviert. Und jetzt? „Jetzt sagen alle, es läuft super, und es ist eine große Bereicherung für alle.“
45 Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren werden in drei Gruppen betreut, darunter sind zwölf mit Förderbedarf, der sehr unterschiedlich ist. Von Diabetes über Entwicklungsverzögerung bis zur schwersten Mehrfachbehinderung. Im 16-köpfigen Team gibt es heute nicht nur Erzieherinnen und Erzieher, sondern auch Heilpädagogen, Logopäden und Physiotherapeuten. Alles normal.

Michael Moskobs Kinder gingen schon in die alte Tagesstätte St. Georg, und sie gehen beide in die Sonja-Kill-Inklusionskita, die ihren Betrieb schon vor einigen Monaten aufgenommen hat. Der Gewinn ist seit Anfang an spürbar, sagt er: „Bei meinen Kindern merke ich, dass sie die anderen Kinder mit Behinderung als ganz normalen Teil der Gemeinschaft erleben. Andersartigkeit ist Teil des Lebens, und das ist für sie Normalität.“
Das Gebäude ist natürlich barrierefrei, hat einen Therapieraum, viele Rückzugsräume, ein großes Außengelände zum Spielen, Toben, Klettern. Bis zu diesem Tag gab es viele Rückschläge, Unsicherheiten und jede Menge Arbeit. „Eine Herkulesaufgabe“, sagt Michael Moskob. Dass sie sich gelohnt hat, ist in seinem Gesicht zu lesen.